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FiJ_3-13__ePaper

B arack Obama, Meryl Streep oder Nachrichtensprecher Claus Kleber besitzen sie – Stimmen, die von vielen Menschen als sympathisch wahr- genommen werden. Ein unschätzbarer Vorteil, wie Prof. Simon Eickhoff weiß: „Eine Stimme, die vertrauensvoll und at- traktiv klingt, ist ein Türöffner im Beruf und Privatleben“, so der Mediziner, der in Jülich am Institut für Neurowissenschaf- ten und Medizin forscht und parallel eine Professur für Kognitive Neurowissen- schaften an der Heinrich-Heine-Universi- tät Düsseldorf hat. Wissenschaftlich untersucht wurde bisher aber vorwiegend der Einfluss von Gesichtern. Im Rahmen eines For- schungsprojekts ließ der Neurowissen- schaftler mit seinem Team daher 44 gesunde Erwachsene verschiedene weibliche und männliche Stimmen be- urteilen. Die Probanden bekamen im funktionellen Magnetresonanztomogra- fen (fMRT) einfache Alltagssätze wie „Entschuldigung, können Sie mir sagen, wie spät es ist“ zu hören und mussten diese hinsichtlich Vertrauenswürdig- keit, Fröhlichkeit, Attraktivität und Alter beurteilen. Parallel dazu wurden von ihren Ge- hirnaktivitäten im Zwei-Sekunden-Takt Aufnahmen gemacht. Interessanterwei- se war bei den Probanden immer diesel- be Hirnregion, und zwar der sogenannte dorsomediale Präfrontalkortex, aktiv. „In diesem Bereich beurteilen wir Gesichts- ausdrücke“, sagt Simon Eickhoff. „Mit der Erkenntnis, dass auch Stimmen hier Die Stimme als Türöffner Es gibt Menschen, denen leiht man spontan den Rasenmäher oder das Auto. Anderen dagegen nicht. Vertrauen entsteht durch blitzschnell verarbeitete Eindrücke in unserem Gehirn. Ein Lächeln oder ein Blick genügen. Aber auch ein Satz, wie Jülicher Neurowissenschaftler bei einem Forschungsprojekt zum Beurteilen von Stimmen unlängst bestätigt fanden. Offenbar gibt es im Gehirn eine Art zentrale Schlüsselregion für soziale Bewertungen, die bei der Beurteilung von Gesichtern, aber auch Stimmen, aktiv wird. Vertrauenswürdig oder mit Vorsicht zu genießen? Attraktiv oder unsympathisch? Ein Blick oder auch ein gespro- chenes Wort genügt uns … Forschen in Jülich 3|201320

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