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3|2013 Forschen in Jülich NACHRICHTEN „La Ola“ treibt Einzeller an 5 Institute of Complex Systems/Institute for Advanced Simulation | Wunden hei- len, indem sich Zellen immer wieder tei- len und schließlich die offene Stelle mit neuem Gewebe überdecken. Überra- schend ist: Neue Zellen drücken benach- barte nicht zur Seite, sondern ziehen ei- nander – ähnlich wie beim Tauziehen – in eine Richtung. Dabei machen alle Zellen mit, auch weit von der Wunde entfernte. Simulationen bieten nun eine Erklärung für dieses koordinierte Vorgehen: Die Zellen ziehen in eine zufällige Richtung, kommen sie dort nicht voran, wählen sie eine neue. In dem neuen Gewebe baut sich dadurch eine Spannung auf, die möglicherweise die Heilung beschleu- nigt und die Wunde zusammenhält. Die Ergebnisse stellt ein internationales For- scherteam mit Jülicher Beteiligung in der Fachzeitschrift „Proceedings of the Natio- nal Academy of Sciences“ (PNAS) vor. :: Institute of Complex Systems/Institute for Advanced Simulation | Flim- merhärchen (Zilien) bewegen Einzeller wie Pantoffeltierchen durchs Was- ser oder transportieren Schleim und Schmutz aus den Atemwegen des Menschen. Dabei zeigen die bis zu 10 Mikrometer langen Miniwimpern Bewegungsmuster ähnlich wie eine „La-Ola-Welle“. Bisher war unklar, ob sie eine Funktion erfüllen und wie die Muster entstehen. Die Simulatio- nen mehrerer Tausend Zilien in Flüssigkeit hat nun gezeigt, dass die Be- wegung der umgebenden Flüssigkeit die entscheidende Rolle spielt. Sie sorgt für eine synchronisierte, selbstorganisierte Wellenbewegung. Vergli- chen mit einer „Ruderbewegung“ im Gleichtakt, treibt die wellenförmige Bewegung der Zilien Zellen auch doppelt so schnell und zehnmal so effi- zient an, wie Jülicher Forscher herausfanden. Ihre Ergebnisse sind im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) veröffentlicht. Die Erkenntnisse könnten helfen, Krankheiten mit Beteili- gung der Flimmerhärchen besser zu verstehen oder künstliche Schwim- mer zu konstruieren. :: Pflaster nicht nötig! Beim Verschluss einer Wunde entstehen neue Zellen, die darunter liegendes Gewebe offenbar wie ein Heftpflaster zusammenhalten. Mikroskopische „La Ola“: Flimmerhärchen in Flüssig- keit bewegen Zellen durch geordnete Wellenbe- wegung. Tauziehen bei der Wundheilung

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