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Forschungszentrum Jülich - Forschen in Jülich 3_2012

3|2012 Forschen in Jülich 7 TITELTHEMA | Neutronen 7 Lang war nicht nur der Weg der Blut- proben von Schnabeltier und Krokodil von Australien nach Europa, sondern auch die Geschichte des Forschungsvor- habens. Sie zeigt beispielhaft, dass For- schung heute international vernetzt im Team stattfindet und modernste Instru- mente benötigt. Sie verdeutlicht aber auch, wie verschlungen die Pfade zur wis- senschaftlichen Erkenntnis sein können. FEHLSCHLAG ALS GLÜCKSFALL Ausgangspunkt war ein Fehlschlag im Jahre 1994, der sich allerdings im Nach- hinein als Glücksfall erwies. „Wir began- nen das Experiment nach Mitternacht“, erinnert sich Prof. Gerhard M. Artmann, Biophysik-Professor an der Fachhoch- schule Aachen. Er hielt sich damals zu ei- nem Forschungsaufenthalt in Kalifornien an der University of San Diego auf. Dort untersuchte er das Verhalten von menschlichen roten Blutkörperchen, wenn sie mit Hilfe einer sogenannten Mi- kropipette angesaugt werden. Eine Mik- ropipette ist ein Glasröhrchen, das sich zu einer Seite hin stark verengt – in die- sem Fall auf einen Durchmesser von rund einem tausendstel Millimeter. Wenn ein rotes Blutkörperchen mit ei- ner solchen Mikropipette angesaugt wird, bleibt es in der Spitze üblicherwei- se stecken. Bläst man anschließend Luft in die Pipette, so kommt das Blutkörper- chen wieder frei – doch seine Form hat sich geändert: Aus einem runden, in der Mitte leicht eingedellten Scheibchen ist eine Kugel mit stachelförmigen Ausstül- pungen geworden. Nach einiger Zeit kehrt das Blutkörperchen dann in seine ursprüngliche Form zurück. 29°28°27° Andreas Stadler hat mit einem internationalen Team herausgefunden, dass die Flexibi- lität der Hämoglobine verschiedener Lebewesen von deren Körpertemperatur abhängt.

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