Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Forschungszentrum Jülich – Forschen in Jülich 2_2013

15 FORSCHUNG IM ZENTRUM | Hirnforschung 2|2013 Forschen in Jülich le von den A1-Rezeptoren verdrängt. Da- bei stellten sie fest, dass es in drei besonders interessanten Bereichen bin- det: Dazu gehört der Thalamus – er wird auch als „Tor zur Großhirnrinde“ bezeich- net und beeinflusst die Bereitschaft des Gehirns, Informationen aufzunehmen. Zweitens der Hippocampus – er spielt ei- ne wichtige Rolle, wenn Gelerntes aus dem Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis übertragen wird. Und drittens Bereiche der Großhirnrinde, die als Assoziations- cortex bezeichnet werden. „Hier werden Inhalte aus verschiedenen Hirnregionen zusammengeführt, hier wird gleichsam mit Gedanken jongliert, und hier ent- stehen vermutlich auch unsere neuen Ideen“, erläutert Bauer. Das könnte er- klären, warum Kaffee nicht nur ein Ge- nuss sein kann, sondern auch ein Mittel, um die Leistungsfähigkeit des Gehirns zeitweilig zu steigern. BEITRAG ZUR ALZHEIMERFORSCHUNG Der Assoziationscortex ist aber auch der Teil des Großhirns, in dem sich ein ge- fürchteter Zerfallsprozess des Gehirns besonders deutlich bemerkbar macht: die Alzheimersche Erkrankung. Einige epidemiologische Studien deuten darauf hin, dass Kaffeetrinker davon seltener betroffen sind, Koffein also einen gewis- sen schützenden Effekt haben könnte. Daher hofft Bauer: „Die molekularen Wirkungen des Koffeins insbesondere in der Großhirnrinde genauer zu erfor- schen, kann möglicherweise helfen, künftig vorbeugende Mittel gegen die Alzheimer-Demenz zu entwickeln.“ Dabei kooperiert Bauer eng mit seinen Jülicher Kollegen aus dem Bereich der Nuklear- chemie, die an der Entwicklung eines neuen, noch spezifischeren Adenosinli- ganden arbeiten, sowie mit Prof. Paolo Carloni und seinem Team vom Institute for Advanced Simulation, die sich den komplexen molekularen Interaktionen von Koffein und seinen Rezeptoren mit Simulationen am Jülicher Supercompu- ter nähern. :: Wiebke Rögener Wo der Kaffee wirkt 3 2 1 In drei Hirnregionen bindet Koffein an die sogenannten A1-Rezeptoren und entfaltet hier seine munterma- chende Wirkung: 1 Großhirnrinde 2 Thalamus 3 Hippocampus Institut Originalveröffentlichung

Pages