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Forschungszentrum Jülich – Forschen in Jülich 2_2013

Forschen in Jülich 2|201318 W as enthält mehr Gold – das Erz einer Goldmine, Computer-Lei- terplatten oder Mobiltelefone? Verblüffend: Durchschnittlich enthalten 1.000 Kilogramm Erz lediglich 5 Gramm Gold; 1.000 Kilogramm Leiterplatten da- gegen 250 Gramm und Handys sogar bis zu 350 Gramm. Und damit nicht genug: In Mobiltelefonen und anderen Elektro- nikgeräten finden sich zusätzlich bei- spielsweise Silber, Palladium, Iridium und Kupfer. Prinzipiell sollte es sich also lohnen, in Elektronikschrott nach Gold und ande- ren edlen Metallen zu schürfen. Doch in der Praxis ist das Recycling ein sehr auf- wendiges Geschäft. Die Altgeräte müs- sen möglichst effektiv eingesammelt, sortiert und zerlegt werden. Weiterhin enthält Elektronikschrott viele Schad- stoffe, die es vollständig abzutrennen und zu entsorgen gilt. „Für die Recyclingindustrie ist es wichtig zu wissen, welche wertvollen Rohstoffe in welchen Mengen in einer Charge Schrott enthalten sind“, sagt Dr. Andrea Mahr vom Geschäftsbereich Technologietransfer des Forschungszent- rums Jülich. Sie hat seit 2011 viele Ge- spräche mit Unternehmen und Verbän- den der Recyclingbranche, aber auch der Elektronikindustrie, geführt. Der Grund: Sie hat den Markt für eine Analysemetho- de sondiert, die Wissenschaftler des Jüli- cher Instituts für Energie- und Klimafor- schung (IEK) und der RWTH Aachen für einen anderen Zweck entwickelt haben. Schatzsuche im Elektronikschrott Ursprünglich haben Jülicher Wissenschaftler das Messverfahren MEDINA entwickelt, um zerstörungsfrei den Inhalt von Fässern mit schwach radioaktiven Abfällen zu analysieren, die für das genehmigte Endlager Konrad vorgesehen sind. Nun wollen sie MEDINA für eine andere Aufgabe fit machen: die Bestimmung des Edelmetall- gehalts in Elektronikschrott. Recyclingunternehmen könnten dann effizient ermitteln, ob es sich lohnt, diese Wertstoffe zurückzugewinnen. FÄSSER UNGEÖFFNET UNTERSUCHEN „2007 wurde eine Möglichkeit gesucht, den Inhalt von Fässern mit schwach ra- dioaktiven Abfällen aus Industrie, For- schung und Medizin zu analysieren, ohne die Fässer öffnen zu müssen“, berichtet Dr. Eric Mauerhofer vom IEK. Diese Fäs- ser sollen nach derzeitiger Planung ab 2019 im Schacht Konrad nahe der Stadt Vom Abfall zum Rohstofflieferanten Eine Tonne Handyschrott enthält Material mit einem Gesamtwert von rund 10.000 Euro. 120kg Kupfer 2,5kg Silber Projekt Institut Technologie-Transfer

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