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Forschungszentrum Jülich – Forschen in Jülich 2_2013

20 Forschen in Jülich 2|2013 A m 30. August 2012 ist der Erfolg noch nicht abzusehen. GLORIA be- findet sich in 15 Kilometer Flughö- he westlich von Frankreich über dem At- lantik. Die Außentemperatur misst minus 50 Grad Celsius. Für das GLORIA-Team ist Erik Kretschmer an Bord des neuen deutschen Forschungsfliegers HALO. Der Systemingenieur des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) ist für den reibungs- losen Betrieb des Spektrometers wäh- rend der laufenden Atmosphären-Mess- kampagnen zuständig. Jede Flugstunde ist kostbare Messzeit. Soeben erhielt er die Anweisung der Piloten, GLORIA aus- zuschalten. Der Funkverkehr ist gestört. Die Pilo- ten haben GLORIA im Verdacht: Denn das Spektrometer ist außen, am unte- ren Rumpf des Flugzeugs in einem sogenannten Bellypod installiert – di- rekt neben der Funkantenne. Schaltet Kretschmer GLORIA ab, ist es eine Frage von Minuten, bis das Spektrometer aus- gekühlt und die empfindliche Elektronik der klirrenden Kälte preisgegeben ist. Doch die Flugsicherheit geht vor. Kretschmer schaltet das Gerät aus und kappt die Energiezufuhr. GLORIA ist ein Meisterstück der Karlsruher und Jülicher Experten. Die grundlegende Idee stammt von Atmosphärenforscher Prof. Martin Riese, Direktor des Jülicher Instituts für Energie- und Klimaforschung (IEK), und Felix Friedl-Vallon, Physiker am KIT. Rie- se wollte eine große Bandbreite von kli- marelevanten Spurengasen mit neuarti- gen Detektorchips in bisher unerreichter räumlicher Auflösung messen. Friedl- 88.000 Kilometer für die Forschung Rund 30 Terabyte Daten für die Klimaforschung sammelte das neuartige Spektro- meter GLORIA im Herbst 2012 während 126 Flugstunden und auf 88.000 Kilometer Strecke. Eine phantastische Bilanz für die beteiligten Wissenschaftler und Ingenieure. Einen Augenblick die Abendsonne Zyperns genießen, bevor die Nachtschicht beginnt: Martin Zögner vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt überwacht alle Aktivitä- ten am Forschungsflieger HALO während der Standzeiten auf dem Rollfeld. Die enormen Datenmengen, die während der vergangenen Flugstunden gesammelt wurden, müssen nun über Nacht gesichert werden. Dieser Prozess dauert mehrere Stunden und verlangt höchste Konzentration vom Bodenteam. Institut Institut

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