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Forschungszentrum Jülich - Forschen in Jülich 1_2013

11 unsere Simulationen ist aber nicht nur die enorme Rechenleistung des Super- computers JUQUEEN wichtig, sondern auch sein Arbeitsspeicher, der mehr Platz für Daten bietet als sein Vorgän- ger“, erläutert Diesmann. Damit können die Forscher größere Regionen des Ge- hirns simulieren als bislang und so auch Verbindungen zwischen weit entfernten Nervenzellen in ihr Modell einbeziehen. „Die Erfahrung lehrt, dass man mit einer neuen Supercomputer-Generation bei Simulationen nicht nur genauer und besser wird, sondern dass man außer- dem plötzlich auf überraschende Phäno- mene stößt, die erst mit der Größe des simulierten komplexen Systems beob- achtbar werden“, sagt Prof. Thomas Lip- pert, Leiter des JSC. Damit Wissenschaft- ler der verschiedensten Disziplinen das Potenzial der Jülicher Supercomputer wirklich ausschöpfen können, hat er die SimLabs ins Leben gerufen: Darin unter- stützt jeweils ein kleines Team von hoch- qualifizierten Experten, die selbst in der entsprechenden Disziplin forschen und dabei Supercomputer einsetzen, andere Wissenschaftlergruppen (siehe auch „Hilfe für viele Fachrichtungen“). RECHNER DER ZUKUNFT ENTWICKELN Doch die Experten des JSC haben sich nicht nur der Aufgabe verschrieben, Su- perrechner zu betreiben und ihre Nutzer fit zu machen. Sie entwickeln zudem ge- meinsam mit verschiedenen Unterneh- men die Rechner der Zukunft (siehe auch „Kooperationen mit Firmen“). Bis 2020 soll deren Leistung gegenüber JUQUEEN noch einmal um den Faktor 200 steigen – und zwar ohne dass dabei zugleich der Energieverbrauch steigt. Das Ringen um mehr Energieeffizienz hat ökonomische und ökologische Gründe: Schon heute sind die Kosten für den Betrieb eines Su- percomputers ähnlich hoch wie die für die Anschaffung. Und die deutschen Re- chenzentren verbrauchen eine Menge Strom, für deren Erzeugung vier mittlere Kohlekraftwerke notwendig sind – mit entsprechendem Ausstoß des Treibhaus- gases CO2. Insofern überrascht es nicht, dass auf dem Arbeitsplan des JSC das Thema Energieeffizienz ganz weit oben steht. Die Mitarbeiter des JSC haben bereits Software-Werkzeuge geschaffen, mit de- nen sich sichtbar machen lässt, wie viel Strom einzelne Komponenten von Super- computern wie JUQUEEN während der Simulationen verbrauchen. Das ist wich- tig, um die Stellschrauben für künftige Energieeffizienz-Maßnahmen zu identifi- zieren. Klar ist bereits: „Es gilt, in dieser Hinsicht unter anderem den Zugriff auf die Arbeits- und Massenspeicher sowie auf die Eingabe- und Ausgabeeinheiten weiter zu verbessern“, sagt Technologie- Experte Thomas Fieseler. :: Dr. Frank Frick 1|2013 Forschen in Jülich Leiter Prof. Thomas Lippert sieht es als eine wichtige Aufgabe des Jülich Supercompu- ting Centre, die Energieeffizienz von Superrechnern weiter zu verbessern. TITELTHEMA | Supercomputing Kooperationen mit Firmen Das JSC entwickelt im Exascale Innovation Center mit dem Unter- nehmen IBM Technologien für die Supercomputer der nächsten und übernächsten Generation. Zu- gleich beschäftigt sich das JSC auch mit künftigen Clustercom- putern – modular aufgebaut aus üblichen PC-Komponenten und schnellen Netzwerken. Dafür be- treibt es mit den Firmen Intel und ParTec das ExaCluster Laborato- ry. Schließlich erkundet das JSC mit dem Unternehmen NVIDIA, wie sich Grafikprozessoren für das Höchstleistungsrechnen der Zukunft nutzen lassen. Audio

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