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FiJ_3-13__ePaper

3|2013 Forschen in Jülich TITELTHEMA | Alzheimer 7 In der Alzheimerforschung verdichten sich die Hinweise, dass nicht Ablagerungen im Gehirn, sondern kleine lösliche Aggregate des Amyloid-beta-Peptids Nervenzellen und Synapsen zerstören – und damit die eigentlichen Auslöser für die Krankheit sind. Jülicher Forscher arbeiten daran, diese Aggregate unschädlich zu machen. Und es ist ihnen gelungen, sie als Biomarker für den Nachweis von Alzheimer zu nutzen. F ür Betroffene und Angehörige scheint es, als ob die Alzheimerfor- schung seit Jahren auf der Stelle tritt. Vielversprechende Medikamente, die im Tierversuch gute Erfolge erziel- ten, versagen in klinischen Tests reihen- weise. „Es ist natürlich höchst ärgerlich, dass keiner der bisherigen Wirkstoffe hilft“, gibt Prof. Dieter Willbold zu. Er ist Direktor des Institute of Complex Sys- tems (ICS) und in Jülich für den Bereich Strukturbiochemie zuständig. „Aber in der Grundlagenforschung ist von Still- stand nichts zu spüren“, betont er, „dort gibt es so viel zu tun, dass eher die För- dermittel und die Zahl der Forscherhän- de und -köpfe die limitierenden Fakto- ren sind.“ Da kommt es gelegen, dass sein Team für die beiden wichtigsten Ar- beitspakete frische Fördermittel ein- werben konnte. Zwei Millionen Euro fließen für die kommenden zwei Jahre aus dem Helmholtz-Validierungsfonds in die Jülicher Alzheimerforschung. „Damit versuchen wir unseren poten- ziellen Alzheimer-Wirkstoff durch die klinische Phase I zu bringen“, sagt Will- bold zuversichtlich. Zehn Jahre intensiver Forschungsar- beit stecken in der Vorläufersubstanz D3 und weitere drei Jahre in dem noch- mals verbesserten Derivat davon. Hier- bei handelt es sich um ein Peptid, das aus einer relativ kurzen Kette von Ami- nosäuren aufgebaut ist. Es ist in der Lage, insbesondere die Amyloid-beta- Oligomere, die aus wenigen Dutzend Amyloid-beta-Molekülen bestehen, zu zerstören. Genau diese Amyloid-beta-Oligomere haben eine besonders fatale Eigen- schaft: Sie sind im Gegensatz zu den sehr großen, aber viel bekannteren Fi- brillen wasserlöslich – und können sich so über Körperflüssigkeiten im gesam-

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