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Forschungszentrum Jülich - Jahresbericht 2012

Forschungszentrum Jülich | Jahresbericht 2012 Ein Team um den Jülicher Wissenschaftler Jochen Linßen hat ein schlüssiges Szenario der künftigen Energieversorgung entwickelt, um die Integration von Elektroautos in das deutsche Stromnetz zu untersuchen. 2012 stellten die Wissenschaftler ihren Abschlussbericht vor. Laden ab Mitternacht – Studie zur Elektromobilität D ie derzeitige Bundesregierung setzt auf Elektrofahrzeuge, um den Klimaschutz voran- zubringen. Sie sieht vor, dass die Deutschen im Jahr 2020 eine Milli- on und 2030 sechs Millionen Elektroau- tos fahren. Jülicher Experten für Ener- giesystemanalyse haben gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Wis- senschaft im Projekt NET-ELAN unter- sucht, wie sich diese politische Zielvor- gabe auf Stromnetze, Energiewirtschaft und Klima auswirken würde. 2030 werden im gesamten Verkehr dank des Elektrofahrzeug-Einsatzes knapp 5 Prozent weniger Mineralöl- produkte verbraucht, ergab die Studie. Die Folge: Der Ausstoß des Treibhausga- ses CO2 in Deutschland verringert sich um 5 bis 11 Millionen Tonnen. „Die Spannbreite bei dieser Angabe ist hauptsächlich zurückzuführen auf den wetterbedingt schwankenden Anteil der Windenergie am Strom, mit dem die Batterien der Elektrofahrzeuge aufgela- den werden“, erläutert Dr. Jochen Linßen vom Institut für Energie- und Klimafor- schung, Hauptautor des NET-ELAN-Ab- schlussberichtes. Darüber hinaus belegt die Studie, an der außerdem Wissenschaftler der TU Berlin, des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden- Württemberg, des Ford Forschungszent- rums Aachen sowie der Vattenfall Europe AG beteiligt waren: Der Markt- eintritt von Elektroautos, wie ihn die Bundesregierung anstrebt, lässt sich technisch umsetzen. Werden die Autos gezielt zu bestimmten Zeiten aufgela- den, muss Deutschland keine zusätzli- chen Kraftwerke bauen und die Übertra- gungsnetze nicht anpassen. In anderer Hinsicht wird die Kapazi- tät des bislang geplanten Netzes jedoch nicht reichen. Es wird überschüssigen Strom aus Windenergie nur zum Teil zu den Verbrauchsschwerpunkten und so- mit zu den Ladestellen der Elektroautos übertragen können. Dieser überschüssi- ge Strom stammt von geplanten Wind- parks an Land und in der Nord- und Ost- see. Sie werden an windreichen Tagen mehr Strom produzieren als unmittelbar benötigt wird. Während windarmer Zei- ten werden sie dagegen den Bedarf nicht decken können. Die Studie zeigt jedoch einen Weg, damit Elektroautos im Jahr 2030 immer- hin bis zu 60 Prozent des Ladestroms aus sonst ungenutzter Windenergie be- ziehen können. Neben dem Netzausbau an Engpässen ist folgende Strategie hilf- reich: Das Laden der Elektroautos sollte gleichmäßig auf die Nachtstunden zwi- schen 0 und 6 Uhr verteilt werden. Dann sind die Netze nur schwach ausgelastet, die Stromnachfrage gering und die wahrscheinlichen Überschüsse aus der Windenergie besonders hoch. 22 Werden die Elektroautos auf deutschen Straßen im Jahr 2030 ihren Ladestrom aus zeitweilig überschüssiger Windener- gie beziehen können? Die NET-ELAN- Studie liefert eine Antwort. Dr. Jochen Linßen, Experte für Energie- systemanalysen vom Forschungszentrum Jülich Institut Orginalveröffentlichung

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