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Forschungszentrum Jülich - Jahresbericht 2012

Wissenanwenden Jahresbericht 2012 | Forschungszentrum Jülich 69 Katastrophenschutzbehörden, Feuerwehr und Polizei müssen bei einem Ausfall des öffentlichen Stromnetzes noch in der La- ge sein, per nicht-öffentlichem Mobilfunk zu kommunizieren. Jülicher Wissenschaft- ler entwickeln mit Fördergeldern aus dem Helmholtz-Validierungsfonds Direkt- methanol-Brennstoffzellensysteme (DMFC) so weiter, dass sie Mobilfunk- Sendestationen im Notfall zuverlässig und umweltschonend mit Strom versor- gen können. Sie bringen dabei ihr um- fangreiches Know-how ein: So haben sie bereits früher DMFC fit gemacht unter anderem für den Einsatz in Elektrohub- wagen, die auch „Paletten-Ameisen“ oder „Horizontal-Kommissionierer“ genannt werden. „Ein entsprechender Brennstoff- zellenstapel ist bereits seit mehr als 20.000 Betriebsstunden im Einsatz“, be- richtet Dr. Martin Müller, Abteilungsleiter DMFC im Bereich „Elektrochemische Verfahrenstechnik“ des Instituts für Ener- gie- und Klimaforschung. DMFC wandeln die chemische Ener- gie des flüssigen Brennstoffs Methanol direkt in elektrischen Strom um. Sie sind damit einerseits eine Alternative zu Akkus: In einem Kilogramm Methanol ist rund hundertmal mehr Energie gebun- den als in einem gleichschweren Blei- Akku, so dass DMFC-Systeme auch lan- ge Stromausfälle überbrücken können. Zudem kann man sie einfach betanken und muss sie nicht zeitaufwendig laden. Andererseits bieten DMFC-Systeme auch Vorteile gegenüber Dieselaggrega- ten, die bislang häufig für die Notstrom- versorgung eingesetzt werden. „DMFC- Systeme sind prinzipiell zuverlässiger und lassen sich auch aus der Ferne war- ten“, ist Müller überzeugt. Zudem sind sie leise und emittieren lokal weniger Luftschadstoffe. Die Helmholtz-Gemeinschaft will Wissenschaftlern mit dem Validierungs- fonds ermöglichen, ihre Forschungser- gebnisse so weit voranzubringen, dass Notstromversorgung mit Brennstoffzelle eine Wertsteigerung und Kommerziali- sierbarkeit erreicht wird. In den kom- menden zwei Jahren werden die Jülicher Brennstoffzellen-Experten nun vor allem sicherstellen, dass die DMFC-Systeme auch nach längerem Stillstand zuverläs- sig anspringen und eine Haltbarkeit von zehn Jahren und mehr erreichen. Schließlich arbeiten sie weiter daran, die Kosten für die DMFC zu senken. Dabei haben die Wissenschaftler zu- nächst den Markt im Blick, der sich durch die Umstellung des Behördenfunks auf digitale Sendetechnik und den Be- trieb entsprechender Sendestationen er- gibt. Doch sie schauen auch weiter in die Zukunft: „Dann werden Mobilfunkstatio- nen vermehrt mit Strom aus Wind- oder Sonnenenergie betrieben. In den Zeiten, in denen Flaute herrscht und die Sonne nicht scheint, könnten dann DMFC-Sys- teme einspringen“, sagt Müller. Stromausfall gefährdet die Mobilfunk-Kommu- nikation – und damit eine Schlagader der modernen Gesellschaft. Direktmethanol-Brenn- stoffzellensysteme (unten) könnten künftig die Notstromversor- gung der Sendestatio- nen übernehmen. Institut

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