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Forschungszentrum Jülich - Jahresbericht 2012

Wissenteilen Jahresbericht 2012 | Forschungszentrum Jülich 63 Über den Wolken – grenzenlose Klimaforschung Rund 30 Terabyte Daten für die Klimafor- schung sammelte das neuartige Spektro- meter GLORIA 2012 an Bord des neuen deutschen Forschungsflugzeugs HALO. GLORIA steht dabei für „Gimballed Limb Observer for Radiance Imaging of the Atmosphere“. Dahinter verbirgt sich eine neuartige Infrarot-Kamera, die die groß- räumigen Bewegungen von Gasen und Aerosolen in der Atmosphäre sehr ge- nau abbilden kann. Ein neu entwickelter Detektorchip misst unter anderem Koh- lendioxid, Methan, Ozon, Wasserdampf sowie zahlreiche Stickstoff- und Chlor- verbindungen. Das Projekt begann 2003 bei einem lockeren Gedankenaustausch zwischen dem Physiker Felix Friedl-Vallon vom Forschungszentrum Karlsruhe (heute Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem Atmosphärenforscher Prof. Martin Riese, Direktor des Jülicher Insti- tuts für Energie- und Klimaforschung (IEK). Riese wollte eine große Bandbrei- te von klimarelevanten Spurengasen mit neuartigen Detektorchips in bisher uner- reichter räumlicher Auflösung messen. Friedl-Vallon schlug dafür ein entspre- chendes Spektrometer vor. Die Idee für GLORIA war geboren. GLORIA geht an Bord Neun Jahre später, im August 2012, war GLORIA dann mit an Bord, als das For- schungsflugzeug HALO (High Altitude and Long Range Research Aircraft) von Prof. Annette Schavan, Bundesministe- rin für Bildung und Forschung, offiziell in Dienst gestellt wurde. HALO ist eine Gemeinschaftsinitiative deutscher Um- welt- und Klimaforschungseinrichtun- gen. Diese wird gefördert durch Zuwen- dungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Helmholtz- Gemeinschaft, der Deutschen For- schungsgemeinschaft, der Max-Planck- Gesellschaft, des Freistaates Bayern, des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ, des Forschungszentrums Jülich, des Karlsruher Instituts für Technologie und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die Flugrouten der Klimamesskampa- gnen 2012 reichten vom Nordpolarkreis über Spitzbergen rund um Afrika bis hin- unter zur Antarktis – insgesamt 126 Flugstunden und 88.000 Kilometer. Nun werden die gesammelten rund 30 Tera- byte Daten – das entspricht ungefähr der Datenmenge von drei Millionen Lexi- ka – analysiert. Dr. Peter Preusse verrät erste Neuigkeiten: „Die Ergebnisse von GLORIA zeigen eine Vielzahl von sehr feinen Filamenten durch das Mischen troposphärischer und stratosphärischer Luft. GLORIAs besonders hohe Auflö- sung erlaubt es, diese Filamente mit ei- ner Vertikalausdehnung von nur wenigen 100 Metern zu beobachten. Die Struktu- ren sind feiner und schärfer ausgeprägt als bisher von Modellen vorhergesagt.“ Im Herbst 2012 nahm das neuartige Spektrometer GLORIA (li.) an zwei großen Messkampagnen teil: TACTS (grün) und ESMVal (rot). Sowohl TACTS (Transport and Composition in the Upper Troposphere/Lowermost Stratosphere) als auch ESMVal (Earth System Model Validation) untersuchen die Transportprozesse zwischen Tropo- sphäre und Stratosphäre. Die Ergebnisse helfen dabei, bestehende Klimamodelle zu verbessern. HALO Institut

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