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Forschungszentrum Jülich - Jahresbericht 2012

30 Forschungszentrum Jülich | Jahresbericht 2012 Falsche Faltung – fatale Folgen Schon der Arzt Alois Alzheimer, der die nach ihm benannte Demenzerkrankung vor mehr als 100 Jahren erstmals beschrieb, hat sie im Mikroskop gesehen: verklumpte Proteinablagerungen im Gehirn verstorbener Alzheimer-Patienten. Wie es dazu kommt, dass Proteinmoleküle sich zu unlöslichen Gebilden – sogenannten Amyloid-Plaques – verbinden, die schließlich die Hirnzellen zugrunde gehen lassen, haben Forscher bis heute nicht in allen Details verstanden. Einen wichtigen Zwischenschritt in diesem Prozess aber konnte ein internationales Wissen- schaftlerteam um Dr. Philipp Neudecker vom Forschungszentrum Jülich und der Heinrich- Heine-Universität Düsseldorf mit bisher unerreichter Genauigkeit beobachten. Die Ergebnisse wurden vom renommierten Wissenschaftsmagazin „Science“ im April 2012 veröffentlicht. J edes Protein kommt als fadenför- miges Molekül auf die Welt. Wie Perlen auf einer Schnur reihen sich darin Aminosäuren aneinander. Doch kaum entstanden, verknäult sich der Faden sekundenschnell zu einer dreidimensionalen Form. Und das nicht irgendwie: Die genaue Gestalt des fer- tigen Proteinmoleküls ist entscheidend dafür, dass es seine Aufgaben erfüllen kann: Als Enzym, Antikörper, Muskel- faser oder in einer der vielen anderen Funktionen, die Proteine in unserem Körper haben. Philipp Neudecker vom Institute of Complex Systems untersuchte den Fal- tungsprozess eines Proteinmoleküls, das für die Signalübertragung in der Zel- le benötigt wird. Besonders interessier- te er sich für ein kurzlebiges Zwischen- stadium, das sich im Verlauf der Faltung Institut

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